++ Ab 30 EUR Bestellwert liefern wir innerhalb Deutschlands versandkostenfrei ++

Über Arganöl

HERKUNFT – ARGANBAUM – ERNTE – HERSTELLUNG UND MEHR

Der Arganbaum wächst nur noch in Südwest-Marokko

Heute findet man die Arganie auf einem Gebiet von rund 800 000 Hektar (etwa halb so groß wie Schleswig-Holstein) nur noch in Südwest-Marokko. Vom Hohen Atlas bis an das Meer in die Nähe der Städte Agadir und Essaouira reicht das Verbreitungsgebiet der Arganwälder. Wobei Wälder nicht zu verstehen ist wie in Europa. Es sind eher Haine, da die Bäume im Abstand von 10 bis 15 Meter wild wachsen.

Die UNESCO (Organisation der der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur) hat diese einzigartige Region zum Schutze der Arganwälder 1998 zum Biosphären-Reservat erklärt. Diese Region wird auch Arganeraie genannt.

Der Arganbaum – einer der ältesten Bäume der Welt

In der Arganeraie (UNESCO Biosphären-Reservat in Südwest-Marokko) scheint es ein weltweit einzigartiges Zusammenspiel von Natur, Klima und Bodenbeschaffenheit zu geben, denn nur dort wächst, blüht und vermehrt sich der Arganbaum.

Arganbäume findet man auf den südlichen Abhängen des Hohen Atlas, auf den nödlichen Abhängen des westlichen Anti-Atlas und den dazwischenliegenden, weiten Flussbecken des Flüsse Souss und Massa.

Er trägt Blüten und Früchte zur gleichen Zeit

Die Arganbäume sind sogenannte Dornengewächse und gehören biologisch zu den Seifenbaumgewächsen mit üppigen Dornen (lateinisch „spinosa“) und Stacheln. Sie werden 150 bis zu 400 Jahre alt. Ihre Baumkrone erstreckt sich bis zu 10 Meter hoch mit einem Durchmesser von bis zu 16 Metern.

Erst ab einem Alter von 5 bis 6 Jahren fängt der Arganbaum an zu blühen und Früchte zu tragen. Ein Baum kann in regenreichen Jahren bis zu drei Genrationen Blüten und Früchte im unterschiedlichsten Reifegrad zur gleichen Zeit tragen.

Die oft breit ausladende Baumkrone mit fülligen Ästen können einen Umfang von bis zu 60 Metern abdecken. Auf diese Weis bilden die Arganwälder, mit Bäumen und Strauchgewächsen, Schatten und behalten Feuchtigkeit zur landwirtschaftlichen Nutzung als Weide für Tiere und zum Anbau verschiedener Getreidearten. Hier wachsen auch eine Vielzahl nützlicher Heil- und Aromapflenzen wie Thymian, Lavendel, Distel oder Wildblüte. Sie dienen als Bienenweide oder werden als Kräuter und Heilpflanzen von der Bevölkerung gesammelt.

Der Baum versorgt die Berber mit allem Notwendigen

Die Arganie klammert sich an den steinigen und sandigen Boden, erträgt große Hitze und eisige Kälte genauso wie lange Trockenperioden, in denen sie das Wachstum auch mal gänzlich einstellen kann. Dann wirft die Arganie ihre Blätter ab, um sich vor der Verdunstung des Saftes über das Blattwerk zu schützen. Wenn erforderlich wird das Wachstum auch mal ein bis zwei Jahre ganz eingestellt, um bei bei Regen wieder zu blühen.

Der Baum ist nicht nur ein wichtiges Bollwerk gegen den stetigen Vormarsch der Wüste sondern er versorgt die Berberfamilien auch mit allem, was diese benötigen:

Heruntergefallene Äste dienen als Brennholz und zur Holzkohleherstellung, das Öl seiner Früchte als Nahrungsmitel, als Medizin und als Pflege für Haut und Haare. Aus Lehm und den Ästen des Baumes werden die typischen Lehmhäuser gebaut. Blätter des Baumes und der Pressteig aus der Arganölherstellung sind ein hoch ernergetisches Futter für die Tiere. Das Öl aus den kleine Arganmandeln ist ein wertvolles, tägliches Nahrungsmittel und wird mit Mandelmuß und Honig zu einem köstlichen Brotaufstrich, genannt „Amlou“.

Die Ernte der Arganfrüchte

Die Zeit für die Ernte der Arganfrüchte liegt zwischen Juli bis September. In dieser Zeit ist die Arganeraie für die Beweidung mit Ziegen und Schafen gesperrt. In der Erntezeit ziehen die Frauen mit ihren Kindern und mit Körben und Eseln in die Arganhaine, um die abgeworfenen, reifen Früchte vom Boden aufzulesen. Während man früher nur um das Dorf herum für den Eigenbedarf geentet hat, sind die Berberfrauen heute häufig den ganzen Tag unterwegs, auch in Gegenden, in denen man früher nicht gesammelt hat. Die steigende Nachfrage nach dem wertvollen Öl hat auch die Ernte in entlegene Gebiete ausgeweitet.

Anders als bei der Ernte von Oliven werden Arganbäume nicht geschüttelt, um an die Früchte zu kommen. Bei einem zum Teil gleichzeitigen Bestand an Blüten und Früchten würden die zarten Blüten abfallen und damit die nächste Ernte gefährden. In die dornigen Zweige zu steigen und im Baum zu ernten geht wegen der dornigen Äste auch nicht. Das Herunterschlagen der Früchte mit Stangen würde den Baum beschädigen.

Handarbeit von Anfang an

Es bleibt als nur das mühsame Aufsammeln der Früchte vom Boden. Dabei werden die Früchte gleichzeitig ausgelesen und nur die unversehrten Früchte wandern in den Korb. Nur diese Früchte sind gut für ein hochwertiges Arganöl, wie wir es für ARGANARGAN verwenden.

Pro Arganbaum werden jährlich zwischen 10 kg und 30 kg Arganfrüchte geerntet. Das ist sehr wenig, vergleicht man dies mit der durchschnittlichen Ernte eines Olivenbaumes von 50 bis 70 kg Oliven.

Durch lange Lagerung immer frisches Arganöl

Heutzutage ist eine derartige Ernte der Früchte natürlich verboten. Arganöl, das auf diese Weise hergestellt ist, schmeckt unappetitlich und ranzig. Die heutige Herstellung unterliegt den strengen europäischen Lebensmittel- und Hygienevorschriften. Jedes Arganöl, das in Marokko produziert wird, muss in dem staatlichen unabhängigen Institut Royaume du Maroc – Etablissement Autonome de Controle et de Coordination des Exportations untersucht und analysiert werden bevor es in den Verkauf kommt.

Unsere Arganölherstellung wird zusätzlich von den örtlichen, internationalen Bio-Kontrollstellen überwacht und noch einmal in Deutschland von unabhängigen , akkreditierten Labors untersucht und analysiert.

Wieder im Dorf angekommen werden die geernteten Früchte auf den flachen Dächern der Häuser und Hütten ausgebreitet, um von der Sonne getrocknet zu werden. Im getrockneten Zustand können die Früchte und die darin befindliche Kerne einige Jahre problemlos aufbewahrt werden. So können immer nur die notwendigen Mengen für den aktuellen Bedarf frisch gepresst werden.

Die Arganfrucht

Die Arganfrucht ähnelt, wenn sie reif ist, einer gelben Pflaume mit einem sehr bitteren, für Menschen ungenießbaren Fruchtfleisch. Unter dem Fruchtfleisch verbirgt sich ein sehr harte Kern (rund 12 mal härter als eine Haselnuss). In diesem Kern befinden sich 2 bis 3 kleine Arganmandeln, die das kostbare Öl enthalten.

Das Schälen der Arganfrüchte

Die auf den flachen Dächern der Häuser getrockneten Früchte müssen zunächst vom Fruchtfleisch befreit werden. Dies geschieht meist mit Händen oder durch Pressen der Frucht zwischen zwei Steinen. Dabei werden fehlerhafte oder faule Früchte sofort aussortiert, da sie den Geschmack des Arganöls negativ beeinflussen könnten.

Das abgeschälte Fruchtfleisch wird von den Kernen getrennt. Es enthält Zucker, Zellulose, Eiweiß und etwas Fett. Es wird als energetisches Futter für die Haustiere wie Ziegen, Schafe, Kamele oder Rinder verwendet. Von 100 Kilogramm Früchte bleiben nur etwa 30 Kilogramm Kerne übrig.

Rösten oder nicht rösten? Was macht den Unterschied?

Für die Herstellung des leckeren Speiseöls (ARAGANARGAN geröstet) wurden die Arganmandeln früher in Tonschalen über einem Feuer leicht und langsam mild geröstet, was dem späteren Öl den typischen fein-nussigen Geschmack gibt. Heute haben kleine Rösttrommeln diese Arbeit übernommen. Mit diesen Trommeln lässt sich der Röstgrad genau einstellen und kontrollieren:

In Marokko findet man häufig sehr stark geröstetes Arganöl mit einem kräftigen Röstaroma. Diese starke Röstung ist in Deutschland gesetzlich verboten Die Einhaltung der Röststärke wird über die Messung der Grenzwerte der PAK (Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe) ermittelt.

Für die Herstellung des nativen, unbehandelten Arganöls (ARGANARGAN ungeröstet), das vor allem in der Kosmetik und in der Haut- und Haarpflege seine Verwendung findet, bleiben die Arganmandeln ungeröstet.

Die vielfältigen Wirkungen von Arganöl als Genuss- und Naturheilmittel

Die Berberstämme in Südwest-Marokko haben den Ernährungsnutzen und den gesundheitlichen Wert von ihrem Arganöl schon vor rund 1000 Jahren erkannt. Erstaunlich, denn wie kommen Menschen auf die Idee, dass in den Kernen einer ungenießbaren Baumfrucht kleine Mandeln stecken, aus denen sich in mühsamer Handarbeit ein leckeres und äußerst nahrhaftes Öl pressen lässt.

Noch bemerkenswerter ist die wohl, das die Berber schon sehr früh auch den gesundheitlichen und medizinischen Wert des Arganöls erkannt und in der Medizin eingesetzt haben, wie alte arabische Schriften belegen, ohne die Inhaltsstoffe genau zu kennen.

Sie verwendeten Arganöl bei Akne, Ekzeme, Schuppenflechte und zur Linderung von Sonnenbrand. Es desinfiziert kleinere Wunden, schützt und revitalisiert Haut und Haare, kann rheumatische Erkrankungen lindern und den Cholesterinspiegel senken.